Zeit verrinnt, bist du bereit?


"Du sagst mir also ich habe nicht mehr viel Zeit?"

"Ja so ist es ."

Fassungslos sah sie auf den Boden, ihre Hände verkrampften sich.

Was wirst du tun wenn deine Zeit fest steht? 

Wenn er kommt um dich zu holen?

Sie war noch jung , wieso sollte sie schon ....

"Gib mir bitte noch Zeit.

Bitte !"

Sie flehte ihn leise an , ihre Stimme versagte.

"Es ist immer das selbe, ihr wollt Zeit, mehr und mehr, ihr seid so gierig."

"Bitte nur ein wenig mehr."

ER überlegte, "du hast noch Zeit, ich werde dich an deinem nächsten Geburtstag  mit nehmen."

"Danke!", erleichtert und panisch zugleich nickte sie .

Die Tränen stiegen ihr in die Augen.

Was sollte sie zuerst tuen?

Sie musste sich verabschieden, Dinge regeln, Verträge kündigen, sie musste ..... 

 

Sie hielt inne, ihre Zeit lief ab, sie musste eine Liste erstellen, damit sie nichts vergaß.

 

Sie ging zum Bus, und stieg ein.

Jemand setzte sich hinter sie, aber sie bemerkte es nicht, sie war bereits in Gedanken.

 

Er hielt an, jemand flüsterte ihr zu, "wir sind da", und riss sie aus den Gedanken.

Sie sah auf, eilte aus dem Bus.

Dann erst bemerkte sie, das sie ja geweckt wurde, von wem? 

Verwundert sah sie sich um.

 

ER stand vor ihr, mit seinen breiten Schulter, in seinem dunklen Anzug.

"Wieso..., warum...., ich dachte du bist weg?"

Er sagte nichts .

Sie wand sich ab und ging zu ihrer Wohnung, wenn sie ihn verärgerte würde er ihre Zeit kürzen oder?

Sie musste ihn gut behandeln, auch wenn, er ihrem Leben ein Ende bereiten würde.

Sie stieg die Treppen hoch, es war kalt, passend zu ihrer Stimmung.

Mit zitternden Händen öffnete sie ihre Tür und ging hinein.

Instinktiv hielt sie sie auf, aber er war nicht da.

Verwirrt blickte sie noch einmal den Gang entlang, sah sich um, aber niemand war zu sehen.

Sie atmete auf, ging hinein und schloss die Tür.

 

Nur noch 3 Monate, bis all das hier, vorbei war.

Die knarrende Diele,

Die alten, vergilbten Tapeten, welche sie so oft schon ersetzen wollte.

Der klappernde Decken-Ventilator.

Ihr Blick schweifte durch die Räume.

Die kleine Küche, die sie mit ihrem ersten Lohn bezahlt hatte.

Das Bett, in welchen sie so oft verschlief.

Der kleine Balkon, auf dem sie ihre Gemüsepflanzen züchtete.

Zärtlich strich sie über die Blätter der Tomate.

Es war Zeit, sie alle ins Haus zu holen, damit sie nicht verwitterten.

 

Der Klos in ihrem Hals erschwerte das Atmen.

Sie sank auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

Ihre Zeit war vorbei, genauso wie die der Pflanzen.

 

Ein zartes Mauzen ertönte hinter ihr.

Sie blickte mit verschleierten Blick in den Raum.

Der Kater, den ihr Bruder ihr hinterließ, sah sie mit verschlafendem Blick an.

"Morli", flüsterte sie und streckte die Hand nach ihm aus.

Er stupste dagegen und begann zu schnurren.

Sie nahm ihn in den Arm und vergrub ihr Gesicht in sein Fell.

Fragend sah er sie an und mauzte erneut.

"Morli ich werde sterben", gab sie mit weinerlicher Stimme von sich.

 

 

Nach einer Weile stand sie auf und schloss sie die Tür zum Balkon, fütterte den Kater, ging ins Bad und kühlte ihr Gesicht.

Sie hatte keine Zeit um zu weinen, sie musste ihr Leben abschließen.

 

Entschlossen kramte sie all ihre Verträge und Unterlagen heraus,

Die ganze Nacht verbrachte sie damit Vertragskündigungen zu verfassen, pünktlich zu ihrem Geburtstag.

Sie überwies die Summen im Voraus, von ihrem Ersparten.

 

Dann begann sie Kartons vom Dachboden zu holen und ihre Sachen zu sortieren.

Sie schrieb die Namen ihrer Familienmitglieder auf die Deckel und packte hinein was sie ihnen vermachen wollte.

Es fühlte sich an wie bei einem Umzug. 

Als sie bei den Fotoalben ankam, hielt sie inne, und schaute sie sich noch einmal an.

 

Man sagte, das wenn man starb, alles in Bildern an einem vorbei sauste.

Ob es das war? ein Fotoalbum des Lebens? 

Gab es es Etwas, das sie bereute ?

Hatte sie ihre Wünsche schon erfüllt?

Ganz klar nein, sie wollte heiraten, Kinder bekommen, ein Haus kaufen und dort mit Freunden abends feiern.

 

Die Tränen fielen auf die Fotos.

Sie wusch sie weg, trocknete ihre Augen und legte das Album zur Seite.

Sie war erschöpft, müde ausgelaugt, schwerfällig schleppte sie sich in ihr Bett und schlief nach kurzer Zeit ein.

 

 

Am nächsten Morgen rief sie auf der Arbeit an und meldete sich krank .

Unbezahlter Urlaub....., sie konnte es sich leisten, sie hatte einige Ersparnisse aus den letzten Jahren. 

Der Traum vom Haus war nun eh hinfällig.

 

Sie frühstückte und schrieb eine Liste der Dinge die sie noch erledigen wollte, Dinge die sie bereits erledigt hatte, Dinge die sie nie erledigt bekäme...

 

Es klingelte an der Tür.

Sie ging hin und erschrak.

ER stand davor.

Verwirrt schloss sie die Tür vor seiner Nase .

"Das ist aber keine feine Art."

Gab er mit tonloser Stimme von sich.

Erschrocken öffnete sie sie wieder.

"Entschuldige ich war nur ...."

Er sah sie prüfend an, dann nickte er.

"Ich hatte vergessen dir einige Regeln mit zu teilen."

Sie sah ihn an, Regeln?

"Was für Regeln? "

"Solltest du Jemanden von deinem Termin berichten, wirst du augenblicklich sterben."

Sie sah ihn fassungslos an.

"Weiterhin ist es dir nicht gestattet, Anderen in der Zeit das Leben zu verlängern, oder zu verkürzen ."

Verwirrt sah sie ihn an, was war das für eine Regel ?

Er drehte sich um und machte sich wieder auf den Weg.

Dann hielt er inne, "ach ja bevor ich es vergesse, " er drehte sich zu ihr

"solltest du dein Leben selber gefährden, in egal welcher Art, ist es mir gestattet dich, egal wo, aufzusuchen und mit zu nehmen.

Suizid ist nicht erlaubt."

Dann ging er .

 

Verwirrt blickte sie ihn nach, wieso sollte sie .... was dachte er sich nur.

Wütend ging sie hinein und knallte die Tür hinter sich zu .

Wieso sollte sie die ihr ohnehin begrenzte Zeit, noch verkürzen? 

Was dachte dieser Idiot sich nur dabei.

 

Sie ging wieder an ihre Listen und blickte noch einmal darüber.

Dann machte sie sich weiter an den Kartons, die Ersten waren bereits voll.

Das Telefon klingelte, eine ihrer Kollegin erkundigte sich nach ihrem Befinden.

Sie wollte am Mittag zu Besuch kommen.

Jedes Widersprechen war zwecklos, also stimmte sie zu.

 

Ihre Kollegin war ebenfalls eine gute Freundin geworden, irgendwie hatte die Arbeit sie zusammen geschweißt.

Der Kloß in ihrem Hals wurde dicker.

Was sollte sie den Menschen nur erzählen, sie durfte nichts erzählen.

 

Die Tage vergingen und sie brachte die Pakete mit Hilfe ihrer Freundin zu ihren Verwanden und Bekannten, mit der Begründung sie würde umziehen und ausmisten.

Das war der einzigste Grund den alle akzeptierten.

Sie war nie groß krank gewesen, ihre Aufenthalte beim Arzt waren immer kurz gewesen, und nun sollte sie sterben..... wieso?

 

Sie begriff es nicht und  verdrängte es  jeden Tag aufs Neue.

Leb einfach, dachte sie sich, mach alles was du noch machen willst, beeil dich, leb den letzten Rest so gut es geht.

 

Ihr Vater hatte stehts gesagt sie sollte nicht soviel träumen, Träumer hören auf zu leben.

 

Jedes Wochenende hatte sie verplant mit Ausflügen und Dingen, die noch auf ihrer Liste standen.

Ihre Arbeit hatte sie gekündigt, alle anderen Dinge auch, 

Ihre Wohnung war nur noch spärlich eingerichtet, der Kleiderschrank soweit ausgemistet.

 

Ihr Geburtstags war nur noch 2 Monate entfernt, die Zeit verrann .

Sie schlief kaum noch und schrieb Abschiedsbriefe.

Oder sie Lief durch die Straßen und nahm alles noch einmal bewusst war.

Sie reiste zu den Orten ihrer Kindheit, besuchte alte Plätze, frischte Erinnerungen auf und verabschiedete sich von ihnen.

 

Auf dem Heimweg von ihrer Grundschule, erinnerte sie sich an eine lange Treppe, sie ließ im Herbst immer eine wunderschöne Sicht auf das Meer zu.

 

Als sie dort ankam, blickte sie erleichtert auf das Meer, es war genauso wie damals.

Das Glitzern auf der Oberfläche, die Raschelnden Blätterreste auf den halb kahlen Bäumen.

Die Treppenstufen mit denen rote und braune Blätter verstreut lagen.

 

Sie drehte sich um und wollte wieder gehen, als sie auf einem nassen Laubblatt ausrutschte.

Ihre Hand griff nach dem Geländer der Treppe, aber es war zu weit weg.

In Zeitlupe spürte sie, wie sie nach hinten fiel.

Nein, dachte sie, nein nicht jetzt.

 

Sie wartete auf den harten Schlag, der folgen würde, wenn ihr Kopf auf die harten Stufen prallen würde.

Ohne Frage würde sie die Treppen hinab stürzen.

 

Der Wind rauschte durch die Blätter.

 

Ihr Herz hielt an, es schien, als wäre alles um sie herum, eingefroren.

Sie öffnete die Augen.

Es war dunkel.

Es war kalt.

Sie zitterte.

Die Enge, erschwerte ihr das Atem.

"Hatte ich nicht gesagt, du sollst dich nicht selber gefährden?"

Diese Stimme....

Sie sah auf.

Es war dunkel und eng, sie konnte sich kaum bewegen.

 

"Keine Luft.." japste sie.

Die Enge lies nach.

Sie stutzte, es wurde heller, sie konnte wieder etwas sehen.

Vor ihr stand ER.

Seine Arme fest um sie gelegt.

Sie sah sich um, sie standen mitten auf der Treppe.

"Bin ich tot?"

"Nein."

"Aber ich bin gefallen, das Laub, meine Füße..., stotterte sie."

"Wie ich bereits sagte, ich werde nicht zulassen, das du vor dem Datum, dein Leben beendest."

Er hatte sie gerettet?

Wieso?

War er nicht dafür da sie zu holen?

Was für ein Spiel war das?

Erst jetzt realisierte sie, das er noch immer seine Arme fest um sie hielt.

Sie hielt den Atem an, dann atmete sie aus.

"Könntest du mich bitte los lassen?"

Er ließ die Arme sinken.

Ihr Herz raste.

Adrenalin?

Schock?

 

Sie stieg die Stufen vorsichtig hinauf, er folgte ihr.

Oben setzte sie sich auf eine Bank und beruhigte sich.

Die Stufen waren leer gewesen, niemand war in der Nähe, wie konnte er so schnell da sein? 

Er hatte sie gerettet, das war alles was zählte....

Sie musste vorsichtiger werden, damit er nicht noch einmal erschien, wie oft würde er sie wohl retten, bevor er aufgab?

 

Sie sah ihn an.

Sein Blick wanderte über die Landschaft und blieb an dem glitzernden Meer hängen.

Ob ihn die Gegend ebenso gefiel ?

Wenn sie all die Orte mit ihm besuchen würde, ob er sie dann am Leben lies? 

Wenn sie ihn bei sich hatte, würde sie zumindest nicht vorzeitig sterben.

Aber anderseits, könnte er dann jederzeit sagen, er nimmt sie nun mit.

Was sollte sie nur tun ...

Verzweifelt  klammerte sie sich an ihre Tasche.

 

"Wir könnten... wir sollten .." stotterte sie und sah auf.

ER war weg.

Verwirrt sah sie sich um.

Wo war er?

Sie stand auf und schaute sich weiter um, aber er war fort.

Sie seufzte und machte sich auf dem Heimweg.

 

 

Einige Tage später klopfte es an der Tür.

Sie sah auf, wieso klingelte es nicht?

Wieso klopfte es nur?

Vorsichtig linste sie durch den Spion, es war schwarz.

"Wer ist da " flüsterte sie leise.

"Der Tot."

Kam es mit verstellter Stimme zurück.

"Danke nein, heute nicht!," gab sie verärgert zurück und ging wieder hinein.

Es kicherte.

Verwirrt sah sie auf die Tür.

"Komm schon las mich rein!," rief jemand belustigt.

Sie öffnete die Tür.

Vor ihr stand ihr Bruder, grinsend, mit einer dicken Tasche in den Händen.

 

"Tadaaaaa, na Schwesterlein hast du mich vermisst."

Fassungslos, überrascht, sah sie ihn an .

Dann liefen die Tränen .

"Na na was ist los, komm, erzähl deinem Bruderherz was los ist, hat dich wer geärgert, soll ich wen verhauen? "

Fragte er aufmunternd und schob sie ins Apartment.

Sie drückte sich an seine Brust und weinte sich aus.

 

Von all ihren Geschwistern war er Derjenige, mit dem sie die engste Beziehung hatte.

Ihm, nicht zu sagen was Sache ist, wäre nicht möglich, er würde jede Lüge durch schauen.

 

Sie servierte den Tee und die Kekse dann begann sie zögerlich zu erzählen.

 

Sie würde nach ihrem Geburtstag verreisen.

Sie musste nur die selbe Story erzählen, wie all den Anderen.

"Also ist ein Mann im Spiel", fragte er plötzlich.

Erschrocken sah sie ihn an.

"Ha! Hab ich`s doch gewusst, und Mutter meinte noch, du würdest bis ans ewige Ende Single bleiben."

Er lachte.

Damit hatte er nicht so ganz unrecht, denn immerhin war ihr Ende näher als sie ahnten.

 

"Also wirst du zu diesem Mann ziehen?

Wo wohnt er, stell ihn uns vor."

Sie biss sich auf die Lippen.

"Du wirst ihn uns doch vorstellen oder?

Ich mein du kannst nicht einfach zu einem wild fremden Mann ziehen und das ohne den Segen von deinem geliebten Bruderherz."

 

"Er ist... er ist sehr beschäftigt, und .. viel unterwegs."

 

"Ah verstehe also ein Geschäftsmann ?"

Sie überlegte, war er ein Geschäftsmann?

In gewissen Dingen sicherlich.

Aber sie konnte ihm schlecht sagen, das er Leben einsammelte .....

 

Sie wechselten das Thema und plauderten über alte Zeiten.

 

 

Am nächsten Tag fuhren sie in einen Freizeitpark , der auf ihrer Liste stand.

Ihr Bruder wollte einige Tage bleiben, perfekt dachte sie, so würde ihr nichts passieren und sie konnte bedingungslos ihre Liste abarbeiten.

 

Als sie aus einen der Weels* kamen, ließen sie sich an einem Picknick Tisch nieder, ihr Bruder besorgte Getränke.

*= Freizeitatraktion die sich schnell dreht

 

Sie sah sich um , und erschrak.

Hinter einigen Häuschen entdeckte sie einen Mann in schwarzem Anzug.

Sie wusste nicht wieso, aber sie erkannte ihn sofort.

 

Instinktiv lief sie auf ihn zu.

Er drehte sich um und seine Augen trafen die Ihren.

Sie wirkten zornig, sie hielt inne, was......

 

Er verschwand hinter dem Häuschen.

Was war dieser Blick, diese kalten Augen.

Sie hörte das Rufen ihres Bruders.

 

Ihre Starre löste sich und sie wand sich um.

"Ah hier bist du, alles klar, hier ist dein Becher."

Sie sah sich noch einmal um, aber er war nicht zu sehen.

Sie setzen sich wieder an den Tisch.

 

Ein Tumult wurde hörbar, und einige Menschen redeten aufgebracht über ein Unfall.

Sie lauschte ihnen und blickte sich um.

"Keine Sorge, solang dein Brüderlein bei dir ist, bist du sicher."

Sie nickte und lächelte.

Später hörten sie Sirenen, und das Gerede von einer alten Frau die abtransportiert wurde.

 

 

Ob er jemanden geholt hatte? 

War er deswegen hier?

Im Laufe des Tages sah sie mehrfach, schwarze Anzüge, sie konnte sich nicht mehr entspannen.

Und so gingen sie Richtung Ausgang.

 

Sie stieß an eine Frau und deren Eis landete auf ihrer Jacke.

Nach unzähligen Entschuldigungen seitens der Frau, zog ihr Bruder sie zu den Toiletten nahe des Ausganges und sie versuchte ganz in Gedanken das Eis ab zu bekommen.

 

Ihr war nie aufgefallen, wie viel schwarze Anzüge, um sie herum waren.

Wenn man etwas sucht, fällt es einem schneller ins Auge , hatte ihre Mutter einmal gesagt, ob sie ihn bewusst gesucht hatte?

War sie heute auf der Suche nach ihm?

Wieso waren ihr so viele, weinende Kinder aufgefallen, soviel kleine Unfälle, in denen Dinge runterfielen, oder Menschen sich stießen?

 

War ihr all das nur aufgefallen, weil sie danach gesucht hatte? 

Sie liefen aus dem Tor, ein Leichenwagen stand davor.

Entsetzt blieb sie stehen.

 Jemand schob sich vor ihr, als eine Person darin verfrachtet wurde.

 

 

Sie zitterte am ganzen Körper.

"Hei was denn los? "

Ihr Bruder rief nach ihr aber seine Stimme verschwamm.

Ihr wurde schwarz vor Augen.

Dann spürte sie die Kälte.

"Wer sind sie ? ..."

"Oh... hallo ..."

Sie hörte nur noch Fetzen, wie  durch einen dicken Schwamm, als würde sie auf dem Grund eines Pools sitzen.

Alles war verzerrt .

Ihr Blick verwackelt und unklar.

Es wurde dunkel und eng.

Sie kannte das Gefühl.

 

Leise flüsterte sie den Namen ihres Bruders.

Nein der Geruch war anders.

Sie kannte diesen Geruch, Weihrauch, süßliche Kräuter.

Dieser Geruch.. ER .

 

Sie öffnete die Augen und sah hinauf.

Er hielt sie erneut im Arm.

Sie blickte sich um, ihr Bruder stand etwas abseits, mit verlegender Haltung und sah weg.

 

Sie flüsterte seinen Namen.

Die Umarmung lockerte sich.

"Wieso.. was ist passiert."

Der Leichenwagen. Was war passiert? Wieso war er bei ihr? 

Sie blickte ihn fragend an .

"Später, ich bin nicht allein hier, sie beobachten uns, "flüsterte er und lies sie los.

Sie ging noch etwas unsicher zu ihrem Bruder.

 

"Geht es dir wieder besser?

Du hast mir ein ganz schönen Schrecken bereitet."

Sie nickte.

"Du bist auf einmal einfach umgekippt."

Erst jetzt fiehl ihr auf, das sie in einem Park standen, welcher an dem Freizeitpark anschloss.

 Es waren kaum Menschen hier.

Vor allem, keine in Anzügen.

 

"Sorry, ich glaub in dem Becher war irgendwas das du nicht vertrugst ."

Sie sah ihn fragend an , der Becher, sie dachte das wäre wegen dem Schock gewesen? 

Sie hatten zuvor etwas getrunken, eine Limonade, stimmt, sie erinnerte sich.

Ihr Kopf schnellte hoch.

"Was war da drin?"

"Dein Freund meinte in dem Getränk sei etwas gewesen, das du nicht vertrugst, und eine Reaktion bei dir auslöste.

Zum Glück war er da.

Der Mann der mir die Getränke verkaufte, war nicht mehr am Stand und der Angestellte konnte mir auch nicht sagen, wer ihn vertreten hatte."

War das wieder so ein Ding wie das mit der Treppe? 

 

Fassungslos blickte sie ihn an, nachdem sie sich beruhigt hatte machten sie sich auf den Heimweg, sie hatte genug für heute.

 

 

Das war mittlerweile der 5 te Unfall in den letzten 6 Wochen.

Ihr Leben schien wirklich dem Ende zu zugehen

Abrupt blieb sie stehen.

 

"ER .. die Umarmung..."

"Achso du meinst dein Verlobter?

Er musste wieder los, er kommt aber heute Abend noch einmal."

 

Verlobter?! Entsetzt sah sie ihren Bruder an.

"Ja keine Sorge, nun versteh ich wieso du nicht über ihn reden kannst, so ein verdammt gut gebauter Mann, da wirk ich richtig schwächlich gegen, du wolltest mich schonen was? Und er wirkt ziemlich verlässlich. 

Wer hätte gedacht das ich ihn hier kennen lerne, Ha! So ein Zufall."

Er lachte auf und lief weiter.

 

Verlobter?

ER?

Niemals! ER wollte ihr Leben....

Oder....... hatte er nicht ihr Leben verlängert? 

Wie oft wollte er sie noch beschützen?

"Stirb nicht vor dem Termin, ich sorge dafür ..."

 

Während ihr Bruder wie ein Wasserfall plauderte, auf dem Heimweg, dachte sie über ihn nach, kam aber zu keinem klaren Gedanken.

 

Verlobter, was dachte ihr Bruder sich, hatte er eine Ahnung wer ER war?

Natürlich nicht, sonst würde er ihn fort jagen, aber das würde dann auch sein Tot bedeuten oder?

Das war alles so verwirrend, beängstigend.

 

 

Der Fernseher lief, ihr Bruder sah sich eine der letzten Spiele in der Wiederholung an, während sie in der Küche mit dem Geschirr klapperte und das Essen zubereite.

 

Es klingelte an der Tür, ihr Bruder stand auf und öffnete.

ER kam hinein, nickte ihr zu und setzte sich schweigend auf das Sofa.

Sie plauderten über Belangloses.

Zum Glück lief das Spiel, sodass ihr Bruder mehr in dem Fernseher vertieft war, wie in alles Andere.

Sie schnitt die letzten Scheiben Fleisch zurecht.

 

Was wollte er hier, er gehörte hier nicht her.

Sie wollte die Zeit mit ihrem Bruder genießen und ER ... das lebende Zeichen ihrer begrenzten Zeit.....,

sie schnitt wütend mit dem Messer die Scheiben.

 

Dann nahm sie das Messer und stach es in das Holzbrett.

Verdammt wieso musste er herkommen!

 

"Du solltest mit solchen Werkzeugen etwas vorsichtiger sein."

Sagte er und zog das Messer heraus.

Er strich mit dem Finger über die Klinge.

Ängstlich wich sie zurück.

Er sah sie fragend, dann spöttelnd an.

Legte das Messer zur Seite und kam auf sie zu.

 

"Dein Verlobter also ....."

Sie lief rot an.

"Ich  ,.. er würde jede Lüge heraus finden..." stotterte sie .

"Hm verstehe, aber Verlobter ? "

ER kam näher und flüsterte spöttelnd.

"Das hat er sich zusammen gereimt, als ich sagte ich ziehe um und ...

wegen einem Mann ..." Sie brach ab.

 

Er stand unmittelbar vor ihr und senkte seinen Kopf zu ihr .

"Dann gib dein Bestes, als meine Verlobte,"

flüsterte er ihr ins Ohr und pustete ihr zart ins Gesicht.

Sie kniff die Augen zusammen.

"Oh oh, ihr solltet eure Flirtereien aufheben, bis ich abgereist bin ."

Gab ihr Bruder grinsend von sich, während er in er Tür lehnte.

 

Sie wand sich mit hoch rotem Kopf ab und briet das Fleisch zu ende.

ER stand immer noch neben ihr und sah ihr erheiternd zu.

Idiot! Dachte sie nur.

Das Fleisch war fast fertig, er schnitt den Rest klein und ihr Bruder brachte die Schalen gefüllt mit Beilagen zum Tisch.

 

"So du wirst also meine Schwester mitnehmen nach ihrem Geburtstag.

Du weist schon, das sie ein sehr hoch geschätztes und geliebtes Familienmitglied ist?

Hätten wir Mitspracherecht, würde sie nicht so weit weg gehen."

Sie japste..

Er hob den Kopf legte, seine Gabel zur Seite und stellte die Schale fast lautlos ab.

Dann nahm er seinen Becher und gab mit fester Stimme von sich , "wie gut ,dass ihr kein Mitspracherecht habt, in der Sache."

 

Sie wollte etwas sagen, verkniff es sich dann aber.

Ihr Bruder trank aus seiner Schale und überlegte.

"Wie lange kennt ihr euch schon, ich mein, wenn du sie mit nimmst, wohin auch immer, dann musst du sie ja wirklich, um jeden Preis wollen."

 

"Ich hatte schon seit ihrem Abschluss ein Auge auf sie geworfen."

 

Sie sah ihn entsetzt an.

Es war eine lange Zeit, sie war bald 10 Jahre aus der Schule.

"Also schon so lange, und du hasst nichts davon gewusst?", fragte er seine Schwester zu gewand.

Sie schüttelte sprachlos dem Kopf.

"Wohin wirst du sie mitnehmen?"

"In ein weite entfernte Region, von der man, so ohne Weiteres, nicht hier her gelangen kann."

"Und du denkst  ich lasse das zu? "

Ihr Bruder wurde nun unruhiger.

"Dir bleibt keine andere Wahl. Oder möchtest du mitkommen?" fragte er zynisch.

Sie lies ihre Gabel fallen.

"Nein !" rief sie.

Ihr Bruder sah sie fragend an.

ER grinste, und nippte an seiner Tasse.

"Dachte Ichs mir.

Früher, oder später, werdet ihr euch schon wieder sehen."

Sie sah ihn entsetzt an .

Dann besann sie sich und setzte sich wieder hin .

Der Appetit war ihr vergangen.

 

Früher oder Später würden alle dorthin gehen.

"Aber ich denke bis dahin vergeht noch eine Weile.

Und wenn es soweit ist kann sie dich ja herum führen ."

Sie hatte genug, er sollte aufhören.

Sie ertrug es nicht länger.

Das sie sterben sollte, war schon schlimm genug, aber zu wissen, das ihr Bruder.....

Sie stand auf und ging ins Bad.

 

 

Sie hörte das Geschirr klappern und kam zurück .

Ihr Bruder war auf dem Balkon und rauchte .

Während ER den Tisch abräumte.

"Musstest du das sagen?"

Fragte sie ihn, vorwurfsvoll das Geschirr abräumend.

"Es ist nur die Realität, vor der immer alle weglaufen, aber keine Sorge er wird als alter Mann sterben, nachdem er einige Enkelkinder und Kinder in die Welt gesetzt hat."

 

Sie sah nach ihren Bruder, sein breites Profil war nur schwer im Dunkel zu erkennen.

"Wieso ist mir solch ein Leben nicht auch vergönnt ,"

fragte sie kaum hörbar.

Sein Kopf kam wieder dicht hinter sie und flüsterte ihr leise ins Ohr.

"Weil du meine Verlobte bist."

Sie hob abrupft den Kopf und stieß gegen ihn .

Ein dumpfer Schlag war zu hören.

Dieser Idiot !

Sie hasste ihn immer mehr, und doch brachte er sie jedesmal in Verlegenheit.

Er grinste und rieb sich den Kopf.

 

Der Abend neigte sich dem Ende zu.

Die Männer tranken noch etwas, während sie sich an ihre Liste zu schaffen machte und einige Dinge abharkte.

 

Es war bereits mitten in der Nacht, als der Tv verstummte.

Ihr Bruder lag auf der Couch und schlief, ER hatte ihn zugedeckt und kam zu Ihr ins Zimmer.

 

Sie war am Tisch eingeschlafen .

ER griff nach der Liste, an welcher sie arbeitete und musterte sie.

Haus und Kinder, Ehemann, Haustiere, waren durchgestrichen.

Weltreise ebenfalls.

 

Eingekreist war, wunderschönes Date und Feuerwerk.

Er blickte auf ihr schlafendes Gesicht, dann strich er über ihre Haare.

Es war nicht oft vorgekommen das Menschen Zeit gewährt wurde, bevor sie starben.

Die Alten waren dankbar, solange gelebt zu haben, die Jungen jammerten herum.

 

Es war Schade, dass gesunde Menschen immer so plötzlich starben.

Aber es war sein Job, sie einzusammeln, damit sie neue Leben bekamen und nicht ruhelos umher irrten.

Sie murmelte etwas, und kuschelte sich fester in ihr Arm.

ER zog den Stuhl zurück und hob sie hoch.

 

Sie kuschelte sich an ihn.

Er hielt inne.

Dann legte er sie in ihr Bett und deckte sie zu.

Als er sich umdrehte um zu gehen, spürte er einen zarten Widerstand,

er drehte sich um und sah hinab.

Ihre Finger hielten sein Hosenbein fest.

Er blickte zu ihr.

Ihre Augen waren halb geöffnet.

"Geh nicht," flüsterte sie.

Verwirrt sah er sie an .

"Keine Sorge , ich werde früh genug zurück sein."

"Leb bei mir," flüsterte sie.

Fragend sah er sie an.

"Du weist was mein Job ist?"

Sie nickte.

"Wieso sollt ich bei dir leben? Fragte er leicht verächtlich spöttisch."

Sie murmelte, "wenn du hier lebst, wirst du sehen wie schön Leben sein kann und dann nimmst du sie nicht alle mit."

Er seufzte.

Sie, obgleich er das Gefühl hatte, sie hätte sich ihren Schicksal ergeben, griff sie nach jedem Strohhalm den sie finden konnte.

Sie war beeindruckend.

 

Er Strich ihr übers Haar, legte ihren Arm unter die Decke und wand sich ab.

Dann drehte er sich wieder zu ihr.

ER Beugte seinen Kopf zu ihr hinunter und flüsterte leise, "als wenn ich eine Wahl hätte, ich tue nur meinen Job."

Dann Verlies er das Zimmer und ging fort.

Hätte er eine Wahl... dann wäre vieles anders. 

Aber Eine Kerze die abgebrannt ist ist abgebrannt, egal wie kurz ihr Feuer dauerte.

 

Einige Tage später kam ER erneut, während sie Kaffee zubereitete ging er in ihr Zimmer.

Ihre Liste hing an der Wand.

Es waren noch einige Dinge unerledigt.

Ehemann und Kinder waren durchgestrichen.

Das Date welches zuvor eingekreist war war nun ebenfalls durchgestrichen.

Er verzog die Augenbraue.

Dann klebte er den Zettel zurück an die Wand.

 

Sie hatte nur noch 4 Wochen und der größte Teil der Liste, war abgeharkt.

"Komm," sagte er und packte ihr Handgelenk .

"Wohin?"

"Mach dich ausgehfertig wir gehen aus."

 

Mit weit geöffneten Augen sah sie ihn an .

"Nun los beeil dich sonst schaffen wir es nicht."

Sie ging in ihr Zimmer und zog sich um und machte sich fertig,

dann nahm sie ihre Tasche und kam zu ihm.

 

Er musterte sie, ja sie war noch immer eine sehr ansehnliche junge Frau, seit dem ersten Tag an dem er sie sah, oder sollte er sagen ihr zugeteilt wurde?

 

Er griff ihre Hand und zog sie aus der Wohnung, auf dem Parkplatz stand ein dunkler Sportwagen.

Sie stiegen ein.

"Verdient man in der Branche soviel?"

fragte sie während sie sich anschnallte.

"Betriebswaagen," sagte er nur kurz und fuhr los.

Sie fuhren auf die Autobahn, er sagte kein Wort und sie fragte nichts.

Die Strasse führte immer weiter, weg von daheim.

 

Plötzlich erinnerte sie sich an das erste Gespräch mit ihrem Bruder und ihm, weit weg, wo man so leicht nicht zurück kommt.

 

"Warte rief sie , ich will noch nicht."

Er bremste und fuhr rechts ran.

"Was redest du da?"

"Ich ..., ich will noch nicht ..., du hast gesagt nach meinem Geburtstag." stotterte sie.

ER sah sie verwirrt an, dann schloss er die Augen und packte sich an den Kopf.

"Du .........unfassbar.

Dreht sich jeder Gedanke nur darum zu sterben?

Ich wollte einen Ausflug mit dir machen !," sagte er nun genervt.

"Du bist der Tot , natürlich tut es das ! Moment........Wie ...was ? wieso .. was... ?" stotterte sie .

ER lehnte den Kopf gegen den Sitz.

"Deine Liste.

Das Date und der Ausflug, du hast es durchgestrichen."

"Du hast sie gesehen? "

Fragte sie entsetzt.

"Wieso hast du es durchgestrichen."

"Ich ... ich habe keine Zeit mehr für sowas "

"Dummkopf," sagte er , startet das Auto und fuhr weiter.

"Für gewisse Dinge ist kein Tag zu spät, das ist wieso ihr Menschen immer nur auf der Überholspur lebt, ihr denkt nie an das hier und jetzt.

Immer muss alles schnell, oder gar nicht gehen.

Die meisten Menschen die ich abhole, sind nie wirklich fertig mit ihrer Liste, oder haben sie aufgegeben.

Nur Wenige erfahren wann sie sterben.

Aber Kleinigkeiten wie ein Date ... so etwas kann man jeden Tag erledigen !," gab er vorwurfsvoll von sich.

 

"Aber ich hab Keinen mit dem ich auf ein Date gehen kann,"  gab sie verteidigend von sich.

Er sah sie an , dann nickte er .

"Darum gehen wir."

"Wieso?"

"Du bist doch meine Verlobte,"  gab er mit einem Grinsen auf den Lippen von sich.

Sie sah ihn an, sollte sie jetzt böse, oder schockiert sein? 

Wie konnte er das Theater so ernst durch ziehen.

Ihr Bruder war abgereist. 

Er konnte das Theater aufhören.

 

Nach einer Weile sagte er mit ruhiger Stimme, " es ist eine meiner Aufgaben, die Seelen derer die ich abhole, so rein wie möglich zu erhalten.

Und Wünsche erfüllen, steigert die Reinheit.

Menschen sind am reinsten, wenn sie Glücklich sind.

Ungetrübt, glücklich ."

 

Deswegen . 

Enttäuscht sah sie aus dem Fenster, er blickte kurz zu ihr.

Irgendwie hatte sie gehofft, dass Er es aus seinet Willen tat, nicht aus ihret Willen, oder des Jobs wegen.

Ein Date, nur damit sie rein blieb, was für ein Mist, dachte sie.

Sie würde so gar keinen Spaß haben können, mit dieser Einstellung.

 

Nach fast 3 Stunden Autofahrt kamen sie endlich an.

"Die Berge, ein Freizeitpark, ein Schrein, Museen," sie hatte die Auswahl.

Sie entschied sich für ein Stadtbummel und ein Museums-besuch.

"Warum sind wir so weit weg gefahren?"

Er blickte sie an, beugte sich zu ihr und strich ihr eine Strähne über die Schulter.

"Man sollte Arbeit und Freizeit trennen."

Verlegen sah sie zu Boden.

Was meinte er damit?

"Ich hab hier keinerlei Pflichten, von daher bin ich heute, von der Arbeit befreit. Die Stadt ist nicht mein Revier."

Gab er von sich, als würde er ihre Gedanken lesen können.

Ein Date, in einer weit entfernten Stadt, in seiner Freizeit.

Das hieße er tat es nicht für seine Arbeit, oder doch ?

 

Sie begannen den Ausflug, shoppten, aßen, besuchten das Museum, diskutierten und lachten wie ein ganz normales Paar.

Man konnte dabei sogar vergessen das sie eine Todgeweihte und er ihr Richter und Henker war.

Am Abend fuhren sie Heim und verabschiedeten sich.

Es war ein schöner Tag, sie hatten keine Fotos gemacht er hatte es ihr nicht gestattet, den Grund behielt er vorerst für sich.

Aber sie hatte einige Souvenir dabei, die sie ihrer Familie hinterlassen würde.

 Er hatte ihr später erklärt, dass es problematisch wäre, wenn sie Beide zusammen gesehen werden würden, von seinen Kollegen.

Und so fanden ihre Treffen, immer nur in ihrer Wohnung statt, oder wenn sie sich in Gefahr brachte/oder gebracht wurde, ohne es zu merken.

 

Die letzten Wochen vergingen im Fluge und ihre Liste war abgeharkt, lediglich ihr Geburtstag stand aus.

 

Die Wohnung war umzugsfertig gepackt.

Und dann kam er, ihr Geburtstag.

Sie bereitet sich vor, räumte die letzten Sachen in Kartons und ging zu ihrem Elternhaus.

Sie trug ihre Lieblingskleidung, sie wollte gut aussehn während ihres letzten Geburtstages, sie wollte einen bleibenden Eindruck bei ihren Freunden und der Familie hinterlassen.

 

Wenn sie sich vorstellte sie würde nur umziehen, war alles viel leichter zu ertragen. 

Menschen verschwinden nicht, sie ziehen nur um. 

Diese Variante gefiel ihr und sie konnte damit leben, oder auch sterben.

 

Knapp 20 Gäste + Familie waren eingetroffen, sie feierten ihren  27 Geburtstag.

Spät am Abend, als sie frische Luft schnappte, sah sie ihn vor dem Haus parken.

 

Die Realität traf sie, sie straffte die Schultern und sie lief zu ihm, klopfte an die Scheibe.

Er lies sie nur ein Stück herunter, sodass sie nicht hinein sehen konnte.

"Bist du bereit?" Fragte er leise.

"Wir starten gleich das Feuerwerk danach ist der Abend zu Ende ist das ok?"

Es war eine Weile ruhig, dann fuhr die Scheibe hoch.

Er hatte ihr nicht geantwortet.

 

Sie lief wieder ins Haus.

Ihr Familie lachte und redete wild durcheinander, einige der Gäste waren bereits abgereist.

Ihr Geschenke lagen in ihrem alten Zimmer,

Sie ging hinauf und öffnete sie nach und nach.

Es waren tolle Geschenke einige brachten sie zum Schmunzeln, Andere mehr zum Nachdenken.

Ein Armband, ein Geschenk ihres Bruders war darunter, sie legte es sich an.

 

Dann riefen sie sie hinunter, das Feuerwerk startete.

 

Das Glitzern der Raketen spiegelte sich auf den Gesichtern der Menschen um sie herum wieder.

Die Schwermut packte sie, und doch versuchte sie zu lächeln.

 

Al die Menschen hier die lachten, rumalberten, feierten  nicht nur ihren Geburtstag, es war ihre Abschiedsparty.

 

Ihre Mutter die lachend neben ihrem Vater stand, ihre Brüder die Feuerwerkskörper aufreihten und zündeten.

Die Leute aus der Nachbarschaft, welche sie so oft besuchte, nach der Schule.

All die Menschen die hier im Garten versammelt waren, spiegelten Erinnerungen und Lebensabschnitte wieder.

Sie waren Begleiter in ihrem Leben gewesen, hatten ihr in verschiedenen Lebenslagen geholfen.

Als ihr Fahrrad einen Platten hatte, oder sie ihren ersten Drachen steigen ließ.

Die Erinnerungen mit all diesen Menschen......

Ihr Hals schnürte sich zu.

 

Lächle, dachte sie , lächle du hattest viele schöne Erinnerungen.

Ihr fiehl wieder ein Spruch aus einem Kalender ein , `weine nicht das vorbei, lächle das gewesen ´.

Ja so war es, so wollte sie denken, danke Freunde das ich euch kennen lernen durfte, danke für all die schönen Erfahrungen.

 

Gehe wenn es am schönsten ist.....

 

 

Sie schlich sich aus dem Haus, es war ein toller Geburtstag, alle waren gekommen.

Sie konnte sich von jedem verabschieden.

Ihr Kater stand an der Tür, sie streichelte ihn und verließ das Haus, er würde nun hier wohnen.

"Wieso bringst du uns deinen Kater? ,

Mam da wo ich hingehe darf ich ihn nicht mit nehmen, bitte pass gut auf ihn auf."

"Besuch uns bald, und pass auf dich auf ." hatten sie ihr gesagt.

Sie strich über die Kommode auf der das Familienfoto stand, dann schloss sie die Tür hinter sich.

 

Ein tiefes Ein und Ausatmen........Lebt wohl.

 

Sie lief durch das Gartentor, wandte sich noch einmal um die Tränen drückten sich in ihre Augen, der Hals zog sich fester zusammen, sie schluckte, atmete noch einmal tief ein und lief zum Auto.

 

Die Beifahrertür ging auf.

Sie stieg ein.

Den Kloß im Hals konnte sie nicht verdrängen.

Egal wie oft sie schluckte er ging nicht weg.

Lebt wohl flüsterte sie, und der Waagen fuhr los.

Lebt wohl, danke für alles, ihre Gedanken sandten lauter Grüße an ihre Lieben.

 

Vor ihrer Wohnung hielt er an.

Sie stieg aus.

Was nun? Er hatte ihr nichts gesagt, wie sie sterben würde, durch was .

Sie wollte über die Strasse,er stieg aus dann hielt sie fest und zog sie zu sich.

 

Seine Lippen berührten ihre Stirn, dann lies er sie los.

Sie sah ihn fragend an .

ER trat einen Schritt zurück drehte sich um und griff sich an den Kopf.

Verwirrt wandte sie sich um und lief wie in Trance über die Strasse.

 

 

 

Ein dumpfer Aufprall, ein Quietschen dann Totenstille.

 

Lichter gingen an, Hunde bellten,  all davon bekam sie nichts mehr mit.

 

Weder von dem Laster, noch von den Sirenen.

 

Sie schlief auf dem Beifahrersitz .

 

 

 

Sonnenstrahlen weckten sie.

"Was ?"

Sie blinzelte.

Sie sah sich um, es war hell, sie konnte nichts erkennen.

Vor ihr erschien ein schwarzer Fleck.

Er wurde deutlicher und sie erkannte ihn.

Sie streckte die Hand nach ihm aus und ER ergriff sie, zog sie zu sich und  alles um sie herum wurde klarer.

Der Nebel verschwand.

 

Sie sassen auf einer Wiese.

"Also bin ich jetzt tot?"

Er nickte.

"Und nun?

Ist das hier der Himmel?"

Er lächelte , wie oft hatte er diese Frage schon gehört.

"Nein , es ist die Nachwelt.

So etwas wie den Himmel gibt es nicht.

Jeder der stirbt landet hier, ob gut oder schlecht."

 

Sie dachte nach.

Sie trug die Kleidung, die sie an ihrem Geburtstag an hatte.

"Wie?" fragte sie ihn.

Und versuchte sich zu erinnern, aber sie konnte sich nur noch an das Feuerwerk erinnern.

Der Kater,... sie lief auf die Strasse...., ihr Kopf schmerzte je mehr sie sich erinnern wollte.

 

"Wenn man stirbt, verliert man die Erinnerungen des Tages an dem man stirbt.

Aber ich kann mich das Feu... ,"er legte einen Finger auf ihren Lippen.

"Es war der Tag, vor deinem Tot."

Er sah sie eindringlich an.

"Du bist nach Mitternacht gestorben !"

Sie nickte.

"Es wird Zeit das wir gehen."

"Wohin?"

"Zur Registrierung.

Jeder der stirbt, wird registriert für das Nachtleben."

"werde ich , ... werden wir....."

Sie fand nicht die richtigen Worte.

ER hielt sie noch immer an der Hand, dann schritten sie zu einem Baum und die Umgebung verschwamm.

 

 

 

Plötzlich standen sie in einer großen Eingangshalle, mit Hunderten Menschen.

Ein wirres Durcheinander, wie es auf den ersten Blick schien.

Wie auf einer Börse oder Aktienauction.

Ganz vorne standen Tresen, mit Menschen in schwarzer Kleidung, dahinter.

Zwischen all den Wartenden, waren ebenfalls Menschen in schwarzen Anzügen und sorgten für Ordnung, beantworteten Fragen und sortieren die eingelieferten Neuankömmlinge.

Männer, Frauen, Kinder, alles war vorhanden jede Nation jede Religion keine Unterschiede, jeder wurde gleich behandelt.

Mütter mit ihren Kindern. Frauen mit ihren Ehemännern, jeder der gerade irgendwo gestorben war wurde hier hergebracht.

Der Tot machte keine Unterschieden, es war ihm egal wessen Leben es war, wenn es zu Ende war holte er es .

 

Sie klammerte sich an seinen Ärmel.

"Einwanderungsbehörde? "

Er schmunzelte , "ja so etwas in der ArtKomm."

Er bog links ab und ging zu einen der Fahrstühle.

Die dort Postierten ließen sie passieren.

"Wohin gehen wir?"

"Zur Registration."

"Aber das? " Sie zeigte auf den Haufen, er lächelte und der Fahrstuhl schloss sich.

"Nicht für dich."

 

Es gab keine Anzeige, oder Knopfreihe wie in den Fahrstühlen die sie kannte.

Es pingte und die Tür ging auf.

Er zog sie mit sich.

 

Eine weitere Registration öffnete sich vor ihnen, hier waren lediglich eine Handvoll Menschen und jeder in Begleitung eines Menschen in Schwarz.

Er lief an ihnen vorbei und stellte sich vor eine der leeren Registrationen.

Sie verstand die Sprache nicht, die sie verwendeten.

 

Er zog sie zu einer Tür neben der Registration.

 

In dem Raum dahinter waren große Regale, mit Büchern bis zur Decke, gefüllt.

Dazwischen sahs ein kleiner Mann an einem Schreibtisch und tippte in Akkord Listen in den Pc.

Er sah auf, schmunzelte und winkte sie weiter.

 

Sie liefen an den Regalen vorbei, zu einer weiteren Tür.

Ein Irrgarten der Bürokratie auch in der Nachwelt, dachte sie.

 

Dahinter war ein großes helles Büro.

Ein großer Schreibtisch  am Ende und ein, im Vergleich klein wirkender Stuhl, mit hoher Lehne.

Er lies sie los und schritt vorwärts.

"Komm," flüsterte er .

Sie schritten vor, bis zu einer Markierung auf dem Boden.

 

Er sprach erneut in der fremden Sprache, der Stuhl drehte sich um.

Darauf war eine Frau in weißer Kleidung zu sehen.

Sie hatte weiße Haare, und schien schon sehr alt.

Ihre Augen musterten sie, dann ihn.

Sie wirkte zornig.

Dann stand sie auf.

 

ER verneigte sich und hielt den Kopf gesenkt.

Sie schritt auf ihnen zu, hielt kurz vorher an, und musterte sie Beide.

Eine Kugel in ihrer Hand kam zum Vorschein.

 

"Antrag statt gegeben," sagte sie für beide hörbar.

Er hob den Kopf lächele erleichtert und verneigte sich erneut.

Sie hielt ihnen die Kugel hin.

 

Er nahm sie und drehte sich zu ihr um.

Fragend sah sie ihn an und blickte auf die Kugel der weißen Frau in seiner Hand.

Sie leuchtet zart rot.

"Nimm die Kugel und denk an mich, an unseren Ausflug an alles was wir zusammen erlebt haben," sagte er leise.

Sie nahm vorsichtig die Kugel in ihre Hand.

Ein warmes Kribbeln durchfuhr ihre Finger.

Es drang bis in ihre Haarspitzen und Zehen.

Dann versuchte sie sich zu erinnern.

Die Begegnungen an der Treppe, der Freizeitpark, ihr Date...

 

Als sie an den Punkt kam, an denen er sie im Arm hielt und ihr den Kuss auf die Stirn gab, wurde ihr die Kugel aus der Hand genommen, verwirrt blickte sie ihn an.

ER sah verlegen zur Seite.

 

Die Frau in Weiß kicherte,ihre grimmig wirkende Art die sie zuvor hatte, schien nur ein Teil ihres normalen Gesichtsausdrucks zu sein.

Sie nahm die Kugel von ihm zurück.

 

"Wie ich bereit sagte Antrag statt gegeben."

Sie sah ihn fragend an.

Die weiße Frau setzte sich und schrieb etwas auf ein Zettel, den reichte sie ihm und verabschiedete Beide mit einem Grinsen.

"Was ? "

Er schüttelte den Kopf und sie gingen aus dem Raum durch eine andere Tür, als die, durch der sie kamen.

Ein weiterer Fahrstuhl und weitere Gänge und sie kamen an ihr Ziel, draußen wartet ein Auto.

 

 

 

ER öffnete sein Jacket und legte es auf die Rückbank, dann stiegen sie ein.

"Wohin? "

ER schüttelte wieder den Kopf und sie blieb still.

 

Nach einer Weile kamen sie an einen großen Fluss, viele Häuser reihten sich hier hoch, sodass man die obersten Etagen kaum erkennen konnte.

Sie fuhren weiter und weiter.

 

 

Bis sie an ein großes Haus an kamen.

ER parkte das Auto und sie stiegen in ein Anderes.

Erneut fuhren sie eine Weile.

 

Sie spürte wie sie die Distanz zu ihrer Herkunftsort immer weiter ausbreitete.

Ein Ort von dem man so leicht nicht wieder zurück kehrte.......

Allein würde sie den Weg niemals zurück finden.

Die Sonne stand unverändert hell irgendwo über ihnen.

Obgleich Stunden vergangen sein mussten, war es immer noch so hell wie zu vor, sie hatte weder Hunger noch Durst verspürt auch wurde sie nicht müde.

Empfanden Tote so etwas nicht?

Hatte sie nicht hier einen Körper?

 

Irgendwann kamen sie an ihr Ziel.

Eine kleine Stadt, sauber, gepflegt, historisch.

Ein kleines Haus, mit hohem Zaun.

Sie fuhren in die Garage und stiegen aus.

Er schloss das Haus auf und sie gingen hinein.

 

 

Ein großes Wohnzimmer breitete sich vor ihnen aus, viel größer als das Haus das sie von außen sahen.

"Wie ... ?!" sah sie ihn fassungslos an .

 

"Wir leben in der Nachwelt, hier gibt es eine Art Raumverzerrung, du kannst in jeder Schachtel ein Stadium finden.

 Das ist eines der Dinge, die Menschen gern tuen, urteilen, nach dem Äußeren, bevor sie das Innere gesehen haben."

 

"Was mach ich hier?"

 

ER ging in die Küche bereitet Getränke zu, dann setzten sie sich.

Also trank man hier doch? 

Sie hatte so viele Fragen.

 

"Dein Bruder brachte mich auf eine Idee.

Du weist ich kenne dich nun schon sehr lange.

Seit deinem Abschluss stand dein Datum fest.

Also hielt ich immer ein Auge auf dich, immerhin warst du auf meiner Liste.

Und die Idee deines Bruders kam mir verlockend genug vor.

Es ist uns allerdings...."

 

"STOP ! , welche Idee?!"

"Dich zu heiraten. gab er trocken von sich."

"Warte......... du wolltest. WAS?!"

 "Ich hatte keine Wahl.

Entweder wärst du als Mensch verschwunden, sie hätten deine Erinnerungen gelöscht, oder du wärst wiedergeboren, oder ....," er stoppte.

"Eigentlich darf ich dir das alles gar nicht sagen.

Aber ich habe beschlossen, das wir diesem Weg gehen, um alles zu erhalten."

 

"Sekunde mal, du sagst das ich meine Erinnerungen verloren hätte? "

Er nickte.

"Die Leute an der Registrierung, sobald sie in dieser Welt ankommen, durchschreiten sie ein Tor und verlieren ihr Erinnerungen, damit sie nicht in Trauer hier rumhängen.

Und sobald sie durch die Registrierung gehen, verlieren sie sogar die Erinnerungen an jene mit denen sie durch das Tor kamen."

 

"Und das mit der Wiedergeburt?"

 

"Nun, einige dürfen......., nein eigentlich die Meisten, werden wieder geboren.

Sie können sich dann teilweise an ihr Leben erinnern.

Allerdings wird man nicht immer ein Mensch.

Wie dein Kater zum Beispiel, jedes Lebewesen auf der Welt wurde wiedergeboren."

 

Sie hielt den Atem an.

Wiedergeboren, sie hätte wiedergeboren werden könne, sie hätte ihre Familie wieder sehen können.

"Wieso darf ich nicht wiedergeboren werden."

Sie wusste nicht ob sie wütend, oder traurig sein sollte.

"Es ist nicht so einfach.

Wiedergeboren werden bedeutet egal als was, selbst als Ameise.

Und die Chance wiedergeboren zu werden ist sehr gering und man hat eine lange Wartezeit.

Jeder der stirbt kommt ans Ende der Liste.

Meist dauert es Jahrzehnte oder Jahrhunderte bis man wieder in die Anderswelt kommt, also in Deine.

Und dann weis man nicht wo und als was und wann."

Sie versuchte sich zu beruhigen 

 

 

"Hör mir zu.

Ich hab dein Leben mehr, oder weniger gerettet, wenn du allerdings all deine Erinnerungen verlieren willst, dann kann ich dich jederzeit zurück bringen ."

Sie bis sich auf die Lippe

Sie wollte ihren Bruder nicht vergessen, oder ihre Eltern, ihre Freunde.

 

Er ergriff ihre Hand.

"Ich habe mich in dich verliebt und ich möchte das du hier mit mir lebst.

Ich werde meinen Job auch weiterhin ausführen, das war die Bedingung. 

Und du wirst ebenfalls einen Job bekommen.

Allerdings wirst du vorerst nicht in die Menschenwelt dürfen und wenn nur in Begleitung."

 

"Ich darf in die Menschenwelt?," fragte sie ihn fassungslos

Ja irgendwann sicherlich, wenn du deinen Job ausübst.

"Ich kann sie wieder sehen? "

"Nein !" ER sah sie streng an.

"Wenn du willst das sie sterben, dann besuch sie.

Jeder der Kontakt zu einem aus der Nachwelt hat, wird unmittelbar vom Schicksal heimgesucht und sterben.

Erinnere dich an all deine Unfälle ...Wann immer sie passierten war es weil ich in der Nähe war, oder einer meiner Kollegen."

Entsetzt sah sie ihn an.

 

War es nicht vielleicht dann besser, das sie ihre Erinnerungen verlor? Würde sie es ertragen, sie nicht zu sehen ? 

 

"Also Entscheide jetzt was du möchtest.

Willst du deine Existenz ein für allemal auslöschen, deine Erinnerungen verlieren und in die Nachwelt übergehen, als eine der Seelen die auf der Liste stehen?

Willst du Wiedergeboren werden?

Oder willst du deine Erinnerungen und alles behalten, und an meiner Seite leben?"

 

Sie dachte darüber nach.

"Geb mir etwas Zeit bitte."

Er nickte, stand auf und ging in den Raum nebenan.

Er hatte gesagt das er sie mag, und es war nicht so das sie ihn nicht mochte, er hatte sie oft gerettet, aber nur wegen seinem Beruf, oder nicht? Und wie sie eben erfuhr war er der Auslöser der Unfälle.

 

Würde sie alles löschen, wäre das nicht viel schlimmer?

Sie war wie ist ist, dank ihrer Erfahrungen und Erinnerungen in der Vergangenheit.

Wer würde sie sein wenn sie sich an nichts mehr erinnern konnte?

 

Während sie so grübelte, schrieb er am Pc seine Berichte.

Er hatte ihr nicht gesagt, das ihre Erinnerungen verblassen würden, je länger sie hier war.

Er hatte ihr auch nicht gesagt, das die Menschen in der Nachwelt mit ihren Familien vereint würden, wenn sie auf Wiedergeburt verzichteten.

Ebenfalls nicht, worüber die weiße Frau und er geredet hatten.

ER vertraute auf sein Gefühl.

ER sah auf seine Hand, mit der er ihr sooft über die Haare gestrichen hatte.

Wann hatte er angefangen Gefühle für sie zu empfinden.?

Wann war sie nicht nur eine Seele sondern mehr für ihn?

Er konnte sich nicht daran erinnern.

Es war für jemanden von seinem Beruf, undenkbar, sich zu verlieben und sollte es passieren dann wurde der Mensch unmittelbar eliminiert.

Zum Glück stand ihr Datum fest, sodass er Zeit gewann sie für sich zu gewinne, hatte er sie für sich gewonnen?

Er hielt inne.

 

Sie stand in der Tür.

Er sah sie hoffnungsvoll an.

Sie sah noch immer verwirrt aus.

Wenn nicht jetzt wann dann, pochte es in seinem Kopf.

Auf seinem Bildschirm blinkte ein Brief auf, er öffnete ihn.

Es war die weiße Frau.

Er las ihn und nickte, stand auf und lief zu ihr.

Fragend sah sie ihn an.

 

"Schließe deine Augen."

Sie schloss sie, er nahm sie in den Arm, hielt ihr Gesicht hoch, dann küsste er sie zärtlich.

Sie griff in sein Hemd und gab sich seinem Kuss hin.

Alle Unklarheit und Verwirrung schmolz ins Nichts.

Er löste seine Lippen von ihr und sah sie an.

Seine Wangen waren leicht gerötet.

Es war ihm unangenehm, aber er musst zu solch drastischen Mitteln greifen.

 

Der Brief auf dem Monitor hatte nur ein Zeichen abgebildet  ein Kussmund.

Es war ungewöhnlich, das sich die Weiße Frau einmischte, in die Arbeiten ihrer Untergebenen, aber in dem Moment war er ihr dankbar.

 

"Und wie lautet deine Entscheidung?"

Sie sah verlegen zu Boden, dann hob sie ihren Kopf und küsste ihn zart.

"Ich bleibe bei dir, flüsterte sie leise."

Er umarmte sie und nickte erleichtert.

ER hatte für sie ein Leben genommen und ein Weiteres würde nun starten, an seiner Seite, mit ihm.

 

 

 

----------------ENDE------------------------

23.05.2015

 

 

Leserhilfen: Weels= eines der Fahrzeuge im Freizeitpark

 

Kater Morli= Wiedergeburt ihres Verstorbenen Vorfahren

 

sein Beruf = Seelensammler

 

ER= mir fiehl kein Name für ihn ein xD  mir war wichtig eine Figur zu erschaffen die es gelernt hat, ohne alles leben zu können, ähnlich wie der Absolutismus, Allerdings sollte er sich verlieben*,.*

Seine Perfekte kalte Fassade sollte bröckeln muhahahha

 

Sie = mir fiehl auch für sie kein Name ein xD 

sie sollte ein Beispiel dafür sein, das sie ein typisches durchschnitt Frauenzimmer ist, Mitte im Leben, das Nötigste erreicht aber was sie noch wollte offen, Der Tot kann jeden Treffen auch gesunde .

 

 

 

Es gab mal ein Spruch den ich als Kind lernte :

 

Richte nicht den Wert des Menschen schon nach einer kurzen Stund, oben sind bewegte Wellen doch die Perle liegt am Grund.

 

Wie oft ist der Mensch durch Oberflächlichkeiten und Vorurteilen  in seiner Sichtweise begrenzt.

Das sollte ER  zb vermitteln hier und da.

Weiterhin das es das besagte Schicksal, oder Leben nach dem Tot gibt, fand ich wichtig. niemand weis wann es wen trifft,

Es ist egal ob du reich arm, krank oder gesund bist, wenn deine Zeit gekommen ist , bist du dran :) 

Wichtig ist, das man nichts bereut , das man alles gelebt hat was man wollte, jeden Tag ,

denn es kann immer, jederzeit geschehen, das man stirbt.

Oft hat man keine Zeit, Listen zu schreiben, weil es einem ohne Vorankündigung treffen kann.

 

LEBT JEDEN TAG Als Wärs euer Letzter, Sagt nichts was ihr bereuen könntet.

Wenn ihr etwas tun wollt, dann tut es, 

Wenn ihr Menschen etwas sagen wollt, tut es, keiner weis ob ihr ihn wieder seht, oder ob er, oder ihr in der nächsten Minute sterbt.

Die Zeit die  wir mit dem Lebens planen vergeuden, könnten wir nutzen um zu leben ! Genießt die Sonne, spürt die Regentropfen auf der Haut, geniest die warme Tasse Kaffee, oder den lieblichen Tee, schmeckt das süße Brot, oder  Kuchenstück, nehmt eure Liebsten in den Arm und sagt es ihnen .

Macht soviel gute Erinnerungen und vergramt euch nicht .

 

 

 

 

ich hoffe ihr hattet Spaß am Lesen meines kleinen Romans den ich mir in den letzten 4 h aus den Fingern gesaugt habe:) 

 

PS: wenige Monate nach diesem Roman verstarb meine Oma an Krebs, welche ich seit 14 Jahren nicht mehr gesehen habe, ich habe mir stets vorgenommen sie zu besuchen, und es nie getan, die Beerdigung war daher sehr sehr schwer, ich habe mich verabschiedet, und doch bereut, nie  ein Teil ihres restlichen Lebens sein zu dürfen.

Ich habe mich bei ihrem Lebensgefährten bedankt das er meiner Omi beistand und für sie da war, der Gute Mann brach daraufhin in Tränen aus und war gerührt.

Für alle war an diesem Tag nur ein Depri Tag, aber für mich war es ein Tag an dem ich sie treffen konnte, und wenn es nur ihre Asche war.

Ich war dankbar, das ich so eine Omi hatte, ich war dankbar das dort Menschen waren die ihre letzten Tage mit ihr verbrachten. Und ich wollte es ihnen sagen, denn diese Menschen haben gutes geleistet, und ein Danke zu hören ist so wunderschön.

 

Bis bald Omi :) 

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Kommentare: 1
  • #1

    Rei`s (Sonntag, 24 Mai 2015 18:10)

    Vielen Dank für eure Kommis :)
    Über Hilfe und Tipps zur Verbesserung der Rechtschreibung bin ich jedem Leser selbstverständlich dankbar:)
    Einfach die Zeilen Kopieren die falsch sind und dahinter die Korrektur:)

    zb

    EBT JEDEN TAG Als Wärs euer Letzter, Sagt nichts was ihr bereuen
    = LEBT JEDEN TAG Als Wärs euer Letzter, Sagt nichts was ihr bereuen ( L bei Lebt)